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Nachhaltigkeit bei der Gestaltung von Workshops

nachhaltige Workshops

Die Gestaltung von Workshops geht mit der Nutzung von diversen Materialien einher. Jedoch wird der Umgang mit diesen oftmals nicht auf Basis von Nachhaltigkeit und Zirkularität bedacht. Da Workshops, Trainings und Seminare für Thinkubator Kernaktivitäten für die Wissensgenerierung und -vermittlung über Nachhaltiges Wirtschaften und Kreislaufwirtschaft darstellen, hat sich die Research Abteilung des Think Tanks im Rahmen eines FFG Projektes die Frage gestellt, wie diese möglichst nachhaltig und zirkulär gestaltet werden können. Denn die Durchführung von Workshops und anderen Veranstaltungen sollte den Werten und Prinzipien entsprechen, die auch über diese übermittelt werden sollen.


Um dieser Frage nachzugehen, hat Thinkubator über zirkuläre Workshop Materialien recherchiert, die möglichst viele Kriterien des cradle to cradle Prinzips, so wie die folgenden aufweisen:


  • Kreislauffähigkeit

  • Material Gesundheit

  • Erneuerbare Energien

  • Verantwortliches Wassermanagement

  • Einhaltung sozialer Standards 


Dabei ist es wichtig, dass die Wiederverwendung nach dem ersten Zyklus des Produktlebens vollständig gegeben ist. Es wurde festgestellt, dass sich die Produkte von “Memolife” für Thinkubator gut anbieten, weil sie ganzheitlich auf Umweltauswirkungen bei der Herstellung, Gebrauch und Entsorgung geprüft werden und somit Zertifizierungen wie den Blauen Engel, FSC und EU Ecolabel aufweisen. Nach gründlicher Analyse des Materials Angebots von Memolife hat sich herausgestellt, dass die folgenden Workshop-Materialien in Erwägung gezogen werden können, da sie aus recycelten Materialien bestehen und somit zumindest eines der Kriterien der Kreislaufwirtschaft aufzeigen und zusätzlich teils in Deutschland hergestellt werden:


  • Papier

  • Blöcke & Hefte

  • Flipchartblöcke

  • Karteikarten

  • Kartonkärtchen

  • Post-Its

  • Kugelschreiber

  • Marker

  • Scheren

  • Flipcharts

  • Whiteboards


Für Magnete und Laminierfolien, die auch teils für Workshops gebraucht werden, wurden keine nachhaltigen/zirkulären Alternativen gefunden, was darauf hinweist, dass bei zukünftigen Workshops bei Möglichkeit auf diese verzichtet werden sollte. 


Workshop Setting
Abb. 1: Workshop mit Andreas Ellenberger von der Cradle2Cradle NGO Regionalgruppe Wien

Generell sollte mit allen Materialien bewusst und situationsbedingt umgegangen werden und Nachhaltigkeit bei Workshops zu gewährleisten. Diese Erkenntnis wurde  von Thinkubator Mitarbeiter:innen nochmal deutlich durch einen  gemeinsamen Workshop mit der Cradle2Cradle NGO Regionalgruppe Wien und dessen erfahrenen Trainer Andreas Ellenberger verfeinert und  Konzepte für einen nachhaltigen Umgang erarbeitet. Diese sollen als Entscheidungsgrundlagen und Rahmenbedingungen für die Gestaltung von Workshops und anderen Veranstaltungen dienen.


Die Key-Takeaways waren die folgenden:


  • Vor jedem Materialeinsatz sollte die Frage gestellt werden, ob die Nutzung der entsprechenden Materialien die Effektivität der Wissensvermittlung erhöht. Gegebenenfalls kann man sich beispielsweise entscheiden, Workshops mit digitalen Tools (bzw. online) zu gestalten, wenn die Teilnehmer:innen geographisch heterogen verteilt sind. Bei der Verwendung von Flipcharts sollte man sich überlegen, inwiefern es Sinn macht, zusätzlich noch Post-Its zu verwenden oder ob ein Whiteboard möglicherweise sinnvoller wäre.

  • Die Nutzungsdauer von cradle-to-cradle zertifizierten (und linearen) Materialien, kann verlängert werden, indem zum Beispiel Flipchart Vorlagen einmal vorgeschrieben, in einer Posterrolle transportiert, und mehrmals bei Workshops genutzt werden, anstatt jedes Mal neues Papier zu benutzen (ist auch zeiteffizienter!).

  • Als Unternehmen, welches Nachhaltigkeit lebt und kommuniziert, möchte Thinkubator mit den Materialien arbeiten, die vor Ort sind und sich anpassen. Das heißt, es sollte vorab erkundigt werden, welche Materialien am Workshop Ort zur Verfügung stehen und die Aktivitäten entsprechend gestalten.

  • Es ist teilweise notwendig, größere Mengen an Materialien zu benutzen, um Wissen besser zu übermitteln, Mitwirkung anzuregen und kritisches Hinterfragen zu fördern. Dies sollte im Workshop angesprochen und begründet werden.


Das Endergebnis der Workshops sollte sein, die Teilnehmer:innen, und in Folge Menschen in ihrem Umfeld, für die Chancen, Potentiale und existierenden Lösungen zu Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft zu begeistern, um den systemischen Wandel voranzutreiben. Der Einsatz von gewissen Materialien ist daher essentiell, um große Schritte effektiv umzusetzen. Ein Umdenken in der Art und Weise ist jedoch möglich und wichtig, um Nachhaltigkeit und Zirkularität zum Status quo in der Gesellschaft zu machen.


Geschrieben von Lotte Lehtovuori


Dieses Projekt wurde durch die FFG im Rahmen der Programmschiene Öko Scheck 2023 gefördert.


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