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Neworn: Die elternfreundliche Plattform für Second-Hand-Kinderkleidung

  • Autorenbild: Francisco Pir
    Francisco Pir
  • vor 5 Tagen
  • 6 Min. Lesezeit


Banner Blog Second-Hand-Kinderkleidung

Im Rahmen unserer Serie über die diesjährigen ClimateLaunchpad Austria Finalist:innen stellen wir diese Woche Neworn vor - eine smarte Marktplatz-App für Second-Hand-Kinderkleidung und unverkaufte Kinderartikel. Speziell für Eltern entwickelt, setzt Neworn auf einfache Abläufe, Vertrauen und Nachhaltigkeit. Mit Features wie Qualitätsprüfung, Personalisierung und integrierter Logistik macht die Plattform Secondhand zur neuen ersten Wahl für Familien. Wir haben das Team gefragt, wie sie Secondhand zur neuen Norm machen wollen – und was sie auf dem Weg dorthin gelernt haben.


 Das Gründungsteam von Neworn steht gemeinsam im Park an einem Herbsttag
Neworn Team

Wer seid ihr, und was macht euer Startup? 

Neworn: Wir sind Neworn, der Marktplatz für Secondhand- und unverkaufte Kinderkleidung sowie Zubehör. Unser Ziel ist es, den Kauf und Verkauf von Kinderkleidung so einfach und sicher wie nie zuvor zu machen. Damit möchten wir Eltern eine nachhaltige Alternative bieten und die Tradition des Weitergebens wieder aufleben lassen.

Da Kinderkleidung oft nur kurz genutzt wird, gibt es selten einen Grund, sie direkt zu entsorgen oder neu zu kaufen. Doch bestehende Marktplätze machen den Secondhandkauf oft unnötig kompliziert, vor allem dann, wenn es im Alltag schnell gehen muss.

Genau hier setzen wir an: Unser Marktplatz ist speziell auf die Bedürfnisse von Eltern zugeschnitten. Einfache Abläufe, klare Strukturen und maximale Sicherheit – das ist unser Anspruch.


Wie seid ihr auf die Idee gekommen? Neworn: Die Idee zu Neworn hatte unsere Gründerin Caroline während ihres MBA-Studiums in Barcelona. Damals fiel ihr auf, dass viele Freund:innen, die gerade Eltern geworden waren, immer wieder fragten, ob sie jemanden kenne, der gebrauchte Kinderkleidung abzugeben hat – oder ob jemand welche sucht. Gleichzeitig wurde ihr bewusst, wie alarmierend die Zustände in der Modeindustrie sind.

Kinder wachsen in den ersten Lebensjahren rasant. Kleidung und Zubehör werden oft nur wenige Monate genutzt – das führt zu enormer Ressourcenverschwendung und einem unnötig hohen ökologischen Fußabdruck.

Gemeinsam mit Frederic, Luna und Emin möchte Caroline Eltern dabei zu unterstützen, nachhaltige Entscheidungen zu treffen. Die Plattform ermöglicht es, hochwertige gebrauchte Kinderkleidung und Zubehör einfach und sicher innerhalb einer vertrauensvollen Community zu kaufen und zu verkaufen. Unsere Vision:  Wir möchten die Lebensdauer von Produkten verlängern und Secondhand zur selbstverständlichen Wahl für Eltern machen. Denn gemeinsam können wir das Konsumverhalten verändern – hin zu einer nachhaltigen Alternative zum ständigen Neukauf.


 Screenshots der Neworn-App
Neworn App

Welches Problem löst ihr – und warum ist das relevant für eine nachhaltige Zukunft?

Neworn: Die Modeindustrie gehört zu den umweltschädlichsten Branchen weltweit: Sie verursacht bis zu 1,7 Milliarden Tonnen CO₂ pro Jahr – mehr als die Emissionen von Großbritannien, Frankreich und Deutschland zusammen. Hinzu kommt, dass jede Sekunde ein Müllwagen voller Textilien auf Deponien landet oder verbrannt wird.

Besonders im Bereich Kinderkleidung ist der Ressourcenverbrauch unnötig hoch. Kinder wechseln allein in den ersten zwei Lebensjahren bis zu sieben Mal die Kleidergröße – Kleidung wird nur wenige Monate getragen, oft sogar nur ein paar Mal. Dennoch kaufen viele Eltern regelmäßig neu, weil Secondhand schwer zugänglich, zeitaufwändig oder unsicher ist.

Neworn bietet eine einfache, sichere und elternfreundliche Plattform für hochwertige gebrauchte Kinderkleidung und -zubehör.Zugleich ist Secondhand nicht nur günstiger, sondern ermöglicht auch den Zugang zu hochwertiger Kleidung – unabhängig vom Budget. Ein weiterer Vorteil: Gebrauchte Kleidung ist durch mehrfaches Waschen meist frei von Schadstoffen und damit besonders hautfreundlich für Kinder. Hochwertige Secondhandkleidung vereint damit ökologische, gesundheitliche und finanzielle Vorteile – und ist der nachhaltigere Weg gegenüber Neuware.

Unser Ziel: Den Kreislauf des ständigen Neukaufs durchbrechen – und Secondhand zur einfachen, vertrauenswürdigen Alternative im Familienalltag machen und so die Modebranche ein Stück weit nachhaltiger machen.


Wie sieht euer Geschäftsmodell aus? Welche Materialien, Prozesse oder Systeme nutzt ihr? Neworn: Neworn ist eine App, die den Kauf und Verkauf von Secondhand-Kleidung für Kinder so einfach wie möglich macht. Mit KI-gestützten Funktionen wie personalisierten Empfehlungen, einer intelligenten Suchleiste, automatischer Hintergrundentfernung und der Erstellung von Verkaufsanzeigen per Bilderkennung sparen wir Eltern Zeit und Nerven.

Damit der Handel nicht nur einfach, sondern auch sicher ist, läuft die Bezahlung über ein integriertes, versichertes Zahlungssystem. Versandetiketten lassen sich direkt in der App erstellen – dank unseres angebundenen Shipping-Providers. So läuft alles schnell und unkompliziert ab – für Käufer:innen wie Verkäufer:innen.

Und für die, die es noch einfacher haben wollen, bieten wir unseren Concierge Service - bring uns deine Sachen vorbei, wir machen den Rest und du erhältst 50% der Einnahmen.

Für jede Transaktion sammeln Nutzer:innen Eco Points, die bei über 50 nachhaltigen Partnerunternehmen in Form von Rabatten eingelöst werden können. So belohnen wir nachhaltiges Verhalten ganz konkret.

Ein weiteres Highlight: unsere zeitlich limitierten Flash Sales. Hier bieten wir gemeinsam mit ausgewählten, nachhaltigen Kindermode-Marken unverkaufte Neuware an – darunter Musterstücke, Teile aus der letzten Saison oder Artikel mit kleinen Produktionsfehlern. Alles neu, hochwertig und viel zu schade, um ungetragen zu bleiben – oft bis zu 50 % reduziert. Eine tolle Gelegenheit, tolle Qualität zu kleinen Preisen zu bekommen.

Das Geschäftsmodell? Käufer:innen zahlen eine faire 10 % Kommission pro Transaktion – transparent, einfach und komplett in die App integriert.


Wie messt ihr euren ökologischen oder sozialen Impact? Neworn: Unser Impact zeigt sich vor allem durch die Menschen, die unsere Plattform nutzen. Denn je mehr Eltern sich bewusst für Secondhand und Wiederverwendung entscheiden, desto größer ist der Effekt auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft. Die Textilindustrie zählt weltweit zu den größten Verursachern von CO₂-Emissionen, hohem Wasserverbrauch und Ressourcenverschwendung. Indem gebrauchte Babykleidung weitergetragen wird, verlängert sich ihr Lebenszyklus – und das reduziert messbar den ökologischen Fußabdruck. Unsere Nutzer:innen helfen aktiv dabei, Textilabfälle zu vermeiden, Ressourcen zu sparen und Emissionen zu verringern.

Doch unser Einfluss geht über den ökologischen Aspekt hinaus. Der Druck, ständig neue Kleidung zu kaufen, ist für viele Familien belastend – gerade bei kleinen Kindern, die im ersten Lebensjahr gefühlt alle paar Wochen eine neue Größe brauchen. Mit unserem Modell entlasten wir Familien finanziell und bieten eine nachhaltige Alternative zum schnellen Neukauf. Gleichzeitig fördern wir ein bewussteres Konsumverhalten, das ressourcenschonend ist, aber trotzdem alltagstauglich bleibt.

Auch wirtschaftlich hat das einen Effekt: Wer hochwertige Kleidung günstiger kaufen oder weiterverkaufen kann, spart Geld und trifft nachhaltigere Entscheidungen.


 Die Gründerin von Neworn steht lächelnd hinter einer Kleiderstange mit Second-Hand-Kinderkleidung.
CEO & Co-Gründerin: Caroline Schober

Gab es Aha-Momente oder Fehler, die euch weitergebracht haben? Neworn: Ganz klar: Man muss Dinge einfach ausprobieren, um herauszufinden, was wirklich funktioniert. Klingt simpel – ist aber ein echter Gamechanger. Denn oft waren es genau die Ideen, bei denen wir anfangs skeptisch waren, die sich später als echte Volltreffer entpuppt haben. Und umgekehrt: Konzepte, von denen wir total überzeugt waren, sind bei den Nutzer:innen komplett durchgefallen. Das hat uns gezeigt: Nicht wir entscheiden, was gut ist – sondern die Community.

Ein weiterer wichtiger Lernmoment: Einfachheit schlägt Komplexität. Dinge, die für uns als Team logisch oder selbsterklärend wirken, sind es für neue Nutzer:innen oft nicht. Wir sind täglich tief im Thema – andere steigen vielleicht zum ersten Mal in die App ein. Deshalb hinterfragen wir ständig: Kann man das noch verständlicher machen? Noch intuitiver? Spoiler: Ja, meistens schon.

Am Ende ist das alles ein Prozess. Wir lernen jeden Tag dazu – und das funktioniert nur, wenn man mutig testet, ehrlich evaluiert und dann auch bereit ist, Dinge wieder zu verwerfen oder komplett neu zu denken.

Kurz gesagt: Probieren, evaluieren, verbessern – und dann wieder von vorn. Genau das bringt uns weiter.


Wo steht ihr aktuell – und was sind eure nächsten Schritte? Neworn: Hinter uns liegt ein erfolgreicher Proof of Concept – und wir haben uns bereits fest im österreichischen Markt etabliert. Mit über 20.000 App-Downloads und rund 600 aktiven Nutzer:innen pro Monat wächst unsere Community stetig – und das bestätigt uns in dem, was wir tun.

Aber wir stehen noch ganz am Anfang.

Aktuell arbeiten wir intensiv daran, unsere App weiter zu verbessern. Besonders im Fokus: der Ausbau unserer KI-Systeme, um das Nutzererlebnis noch persönlicher, effizienter und intuitiver zu gestalten. Außerdem entwickeln wir parallel eine Web-App, damit Neworn künftig auch bequem im Browser genutzt werden kann.

Doch unser Wachstum soll nicht nur technisch, sondern auch geografisch weitergehen: Der nächste große Schritt ist die Expansion nach Deutschland. Für unsere Nutzer:innen bedeutet das vor allem eines: mehr Angebot, mehr Nachfrage, mehr Nachhaltigkeit. Denn je größer die Community, desto besser funktioniert unsere Plattform – und desto stärker wird der Impact.


Kreislauf neu gedacht

Neworn fördert die Circular Economy, indem es die Lebensdauer von Kinderkleidung verlängert und eine nachhaltige Nutzung anstelle von Wegwerfkonsum ermöglicht. Durch den Wiederverkauf von kaum getragenen Artikeln reduziert Neworn die Menge an Textilabfällen erheblich und trägt dazu bei, dass weniger neue Kleidung produziert werden muss. Dies spart Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe, die in der Herstellung benötigt werden.

Ein zentrales Element der Circular Economy ist die Wiederverwendung, die Neworn durch eine einfache Verkaufsfunktion direkt in den Alltag von Familien integriert. Zusätzlich bietet Neworn eine Lösung für unverkaufte Neuware, darunter Musterstücke und ältere Kollektionen, die sonst entsorgt würden.

Durch die Partnerschaften mit nachhaltigen Unternehmen unterstützt man nicht nur diese, sondern schafft auch weitere Anreize für bewusstes Konsumverhalten. Indem die Plattform den Kreislauf zwischen Kauf, Nutzung und Wiederverwendung schließt, trägt sie aktiv zur Reduzierung von Abfall und Ressourcenverbrauch bei.


Fotocredits: Laurenz Vavrovsky Geschrieben von Francisco Aragao

 
 
 

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