Wie wollen wir leben?
Wie wollen wir arbeiten?
Wofür tun wir das alles?
Ein beliebtes Credo lautete einst: “Es soll der Generation nach uns einmal besser gehen”. Doch was heißt eigentlich “besser”? Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem ein „Weiter wie bisher“ für viele Menschen keine Option mehr ist. Wie können wir diese globale Krise gemeinsam meistern? Mit Sicherheit nicht nur mit anderen Konsumentscheidungen (ökologischer Fußabdruck), sondern auch mit unseren Jobentscheidungen (ökologischer Handabdruck).
„Es ist schwer, nach Feierabend ehrenamtlich die Welt zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören.” Diese Worte von Eckhart von Hirschhausen fassen das Dilemma prägnant zusammen. Während sich viele im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit ehrenamtlich engagieren, profitieren große Unternehmen weiterhin von umweltschädlichen Praktiken.
Es ist an der Zeit, den Kurs zu ändern: "Grüne Jobs", "Grüne Kompetenzen" und "Grüne Karrieren" gewinnen deutlich an Bedeutung und müssen sowohl politisch als auch gesellschaftlich weiter vorangetrieben werden, um eine nachhaltigere Wirtschaft zu schaffen.
Doch was sind ‘Green Jobs’ und ‘Green Skills’ eigentlich?
‘Green Jobs’ sind einfach ausgedrückt Arbeitsplätze, die dazu beitragen, die Umwelt zu erhalten oder wiederherzustellen. Diese Jobs sind nicht nur auf traditionelle Sektoren wie Fertigung und Bauwesen beschränkt, sondern erstrecken sich auch auf aufstrebende grüne Sektoren wie erneuerbare Energien und Energieeffizienz.
Hingegen beziehen sich ‘Green Skills’ auf das notwendige Wissen, die Fähigkeiten, Werte und die Einstellungen, die in einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Gesellschaft gefragt sind. Diese Fähigkeiten sind von entscheidender Bedeutung, um den Herausforderungen der Umwelt-Bewahrung gerecht zu werden und aktiv zur Schaffung einer nachhaltigen Zukunft beizutragen. What are green skills? | UNIDO
Nachdem nun klar ist, welche Schritte erforderlich sind, ist es von größter Priorität und höchst an der Zeit, die ‘grüne Job-Transformation’ auf Schiene zu bringen. Dies bedeutet, dass ‘Green Jobs’ und ‘Green Skills’ aktiver gefördert werden müssen. Langfristig und mittelfristig sollen umweltschädliche Berufe und Praktiken durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt werden. Die Umsetzung erfordert engagierte Initiativen, Unternehmen und Individuen, die diese grüne Job-Transformation vorantreiben.
Bereits 2022 hat die Europäische Kommission ein Klassifikationssystem von Kompetenzen für den ökologischen Wandel in European Skills, Competences, Qualifications and Occupations (ESCO) veröffentlicht. Diese umfasst 381 Kompetenzen, 185 Wissenskonzepte und 5 Querschnittskompetenzen, die für einen grüneren Arbeitsmarkt als besonders relevant erachtet werden. Der Bericht soll eine Anleitung für die Verwendung von ‘Green Skills’ geben, mit dem Ziel, die Schaffung von grünen Arbeitsplätzen zu fördern sowie die Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu unterstützen.
Die folgenden 6 Querschnittskompetenzen werden hier kurz exemplarisch aufgeführt:
T1 - Kernfähigkeiten und -kompetenzen
Grundlegende Fähigkeiten für die Interaktion und persönliche Entwicklung, z.B. Sprachkenntnisse, Umgang mit Zahlen und digitale Kompetenzen
T2 - Denkfähigkeiten und -kompetenzen
Anwendung mentaler Prozesse wie Sammeln, Analysieren und Bewerten von Informationen, z.B. Problemlösungs-Kompetenzen, Planung, kritisches Denken
T3 - Fähigkeiten und Kompetenzen im Bereich Selbstmanagement
Beherrschung eigener Fähigkeiten und Grenzen zur Bewältigung von Aktivitäten, z.B. Selbstreflexion, Zeitmanagement
T4 - soziale und kommunikative Fähigkeiten und Kompetenzen
Fähigkeiten und Kompetenzen in Bezug auf eine positive und produktive Zusammenarbeit mit anderen, z.B. Teamarbeit, Kommunikation
T5 - Körperliche und manuelle Fähigkeiten und Kompetenzen
Fähigkeiten, die manuelle Geschicklichkeit, Beweglichkeit und Körperkraft für anspruchsvolle oder gefährliche Aufgaben erfordern. Zum Beispiel benötigt ein Feuerwehrmann Ausdauer, Kraft und Geschicklichkeit, um in Notfallsituationen effektiv zu agieren.
T6 - Fähigkeiten und Kompetenzen für eine aktive Bürgerschaft
Verarbeitung von bereichsübergreifendem Wissen für eine aktive Beteiligung, z.B. Umweltbewusstsein, Finanzkompetenz
Hierbei handelt es sich nicht um neue Kompetenzen, vielmehr geht es darum, durch Investitionen in die Fähigkeiten der Menschen den grünen Wandel mit konkreten Maßnahmen zu unterstützen. Diese Taxonomie ermöglicht die statistische Überwachung der ökologischen Transformation von Berufen. Die Zahlen und Voraussetzungen für die grüne Job-Transformation liegen bereits auf dem Tisch. Nun liegt es in der Verantwortung der Politik und verschiedener Akteure, entsprechend dieser Erkenntnisse zu handeln.
Thinkubator hat sich zum Ziel gesetzt, die Transformation der österreichischen Wirtschaft von einem linearen zu einem zirkulären, nachhaltigen System zu gestalten. Wir sind überzeugt, dass ökologische und soziale Probleme durch unternehmerisches Handeln gelöst werden können.
Dabei versteht Thinkubator die Definition von ‘Green Jobs’ in einem breiteren Kontext. Jeder Job, der die grüne Transformation in irgendeiner Form ermöglicht oder begünstigt kann auch als ‘Green Job’ betrachtet werden. Auch wenn nicht jeder dieser Jobs direkt auf Verbesserungen zurückzuführen ist, geht es am Ende um das große Ganze. Grüne Jobs sind somit in allen Lebensbereichen, Branchen und Abteilungen erforderlich, ganz gleich wie „klein“ der Impact am Anfang auch schein mag.
Der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft erfordert systemische Veränderungen, die nicht nur zu neuen Produkten und Dienstleistungen, sondern auch zu Änderungen der Produktionsprozesse und Geschäftsmodelle führen.
Thinkubator ist dabei eine der führenden Organisationen in 🇦🇹, die sich zirkulären Geschäftsmodelle konzertiert. Co-Gründer Felix Ambros ist Experte für zirkuläre Geschäftsmodelle bei Thinkubator. Dazu werden wir euch schon bald noch mehr erzählen können, euch erwarten spannende Neuigkeiten.
Die Ökologisierung der Wirtschaft wird zwangsläufig die Qualifikationen und Aufgaben in vielen bestehenden Berufen verändern. Werte:r Leser:in, frage dich selbst: Könnte dein Job ein ‘green job’ sein? Könntest du deine Fähigkeiten und Erfahrungen für das ‘Gute’ und ‘Schöne’ einsetzen? Was würde das mit dir machen? Was würde das mit uns als Gesellschaft machen?
Ein konkretes Beispiel für das Engagement von Thinkubator im Bereich ‘Green Skills’ ist die LeNa-Challenge, ein modulares, challange-basiertes Nachhaltigkeits-Lernprogramm, das wir gemeinsam mit Sindbad Social Business speziell für Lehrlinge entwickelt haben. Wir befähigen dadurch junge Menschen in ihrem Berufsumfeld zu nachhaltigem Handeln und vermitteln wertvolles Wissen zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft.
Die grüne Transformation steht und fällt mit den Menschen, die sie aktiv unterstützen. Du willst mehr wissen? Schreib uns gerne auf Instagram oder LinkedIn!
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